Medien, Lobby & PR

Donnerstag, 4. Mai 2006

Yahoo im Dienst der Diktatur

don ruft zum Yahoo Boykott auf. Nach einigem Zögern machte ich Nägel mit Köpfen und löschte alle meine Flickr-Bilder - meine Yahoo-Freemail Adresse habe ich sowieso seit Monaten nicht mehr benutzt.
Wieso das? Deshalb:
Es klingt unglaublich: „Jeder Internet-Dissident in China, der einen Yahoo-Account hat, kann sicher sein, daß ihn der amerikanische Internet-Konzern an die chinesischen Behörden ausliefert“, sagt Julian Pain, Internetexperte der Organisation „Reporter ohne Grenzen“.
Der ganze Artikel der FAZ: Vor denen ist niemand sicher

Internationale Yahoo-Boykott-Gruppe: Boo Yahoo!

Auch übrigens: Anschleimen an die chinesischen Diktatoren ist in der Branche Usus - auch wenn die Kollaboration meistens "nur" bis zur Zensur reicht. Hier gibt es einen sehr aufschlußreichen Vergleichstest zwischen Google.com und Google.cn (China)
Google China Search Comparison

(Übrigens: auch in Deutschland ist Google zensiert, zwar mit einiger Berechtigung (Nazi-Seiten), aber trotzdem: Wenn es zu Recherchezwecken erforderlich sein sollte, solche Dreckseiten anzusufen, schafft ein Proxy mit US IP-Adresse da Abhilfe. Interessanterweise auch einer mit schwedischer IP.)

Sonntag, 30. April 2006

Was wirklich wichtig ist ... (II)

... und da ich schon mal dabei bin. Auch so ein Thema, das von unseren Massenmedien gern "vergessen" wird, obwohl dort weitaus mehr Menschen umgebracht werden, als z. B. im Irak. Aber es ist schließlich "nur" Afrika.
liberale stimme: Online-Demo: Helft Darfur!
In Washington D. C. findet heute eine große Demonstration gegen den Völkermord in der sudanesischen Provinz Darfur statt Darfur Rally - über die in unseren Medien kaum berichtet wird.
Die bisherigen Versuche der internationalen Gemeinschaft, den im Südsudan stattfindenden Vertreibungen und Massenmorde zu stoppen, waren bei weitem nicht ausreichend. Deshalb möchte ich auch auf diese Aktion aufmerksam machen.
Siehe auch: UNICEF 'sounds alarm' for Darfur's children
(Ja, ich bin nicht immer "Pazifist"!)

Nachtrag: die Regierung des Sudan hat den von der Afrikanischen Union vorgeschlagenen Friedensvertrag formell akzeptiert: Sudan govt formally accept Darfur peace deal, rebels not yet. Immerhin ein Anfang ...

Und damit hat che vollkomen recht: Radio Africa

Noch ein Nachtrag, ein Link zur Liberalen Stimme: Friedensgespräche im Sudan stehen vor dem Aus.

Nachtrag vom 2. Mai: tageszeitung: Niemand hilft den Helfern in Darfur

Was wirklich wichtig ist ...

... schafft es oft nicht in die "mediale Öffentlichkeit".
Zum Beispiel, wenn jemand wirklich den Hintern hochkriegt, selbst Initative zeigt, ein sinvolles Konzept ausarbeitet und in Tat umsetzt - z. B. indem er Mütten nicht nur einfach (sinnvolle) Computer Kurse anbietet, sondern sich auch Gedanken um den Umstand macht, dass, wenn die Mütter solche Kurse besuchen, ja die Kinder irgendwie versorgt werden müssen. PC Mamis.
Reaktion der "Medien" bislang: Desinteresse. sagichdoch: pc-mamis.

Es ist ein kleines Beispiel, aber nicht untypisch: Dem lautstarken Lob der Eigeninitiative steht ein weitgehendes Desinteresse an wirklicher Eigeninitiative gegenüber.

Es ist für mich offensichtlich, dass wirkliche Eigeninitiative eher unbequem zu sein scheint und für die Medien wenig “Nachrichtenwert” hat - weniger jedenfalls als die beliebte "Deutsche Kombination" aus Angstmache, Selbstmitleid und Hetze.

Samstag, 29. April 2006

Tag der "Erneuerbaren Energien"

Heute. am 29. April, ist der "Tag der erneuerbaren Energien". (Siehe: Ernergietag.de.) Die Kampagne hat das durchaus wörtlich zu verstehende Motto: "Unendlich viel Energie". Es ist im Prinzip mittelfristig möglich, den gesamten Energiebedarf der Menschheit aus "regenerativen Quellen" (also in letzter Konsequenz: Sonnenenergie und Erdwärme) zu decken. (Langfristig bleibt ohnehin kaum eine andere Möglichkeit.) Dieses Ziel ist übrigens ohne Weiteres ohne Einschränkungen des Lebensstandards, geschweige denn Rationierungen, zu verwirklichen - also "Wohlstand für alle" (auch in den heute armen Ländern) statt "energieoptimierten Erziehungsanstalt" und "asketischer Weltgemeinschaft" unter der gütigen Führung irgendeines "ökologischen Wächterrates" (oder Grundwerte-Parlament, Rat der Weisen oder "Weltzukunftsrat").

Schon jetzt sind die "erneuerbare Energien", obwohl sie teilweise noch arg am Subventionstropf hängen (was bei neu eingeführten Technologien aber eher die Regel als die Ausnahme ist), eine Erfolgsgeschichte. Allein in Deutschland beschäftigt die Branche gegenwärtig 170.000 Menschen und will bis 2012 etwa 70 Milliarden Euro investieren. Das Wort von der "Jobmaschine erneuerbare Energie" ist so falsch nicht, "Exportschlager" ist sie schon jetzt, in einigen Jahren könnte sie statt Subventionsempfänger Konjunkturmotor sein.

Es liegt aber nicht nur an technischen und ökonomischen Anlaufschwierigkeiten, dass die erneuerbaren Energien sich schwer tuen. Kurzfristig gibt es nämlich Leidtragende einer "Energiewende", und zwar die energieintensiven Industrien, denen vor allem an "billiger Energie" gelegen ist.
Siehe dieser Artikel bei "Lobby Control"
Europäische Energiepolitik von der Industrie dominiert

Z. B. wird die "Europäische Kommision für Wettbewerbsfähigkeit, Energie und Umwelt" von wirtschaftlichen Interessen dominiert, besonders der energieintensiven Wirtschaft.
Neben vier Mitgliedern der EU-Kommission, vier nationalen Wirtschafts- und Handelministern und vier Europaparlamentariern gibt es 18 externe Mitglieder. Zwölf davon kommen aus der Wirtschaft (inklusive eines Vertreters der Lobbygruppe World Business Council on Sustainable Development, der von der EU-Kommission als NGO-Vertreter gezählt wird …). Dazu kommen zwei Vertreter von Regulierungsbehörden, je ein Vertreter von Verbrauchern und Gewerkschaften und zwei Vertreter von Umweltverbänden (WWF-USA und das Europäische Umweltbüro EEB). (...) Auch innerhalb der Wirtschaft ist die Zusammensetzung einseitig: energieintensive Industrien wie Zement, Aluminium, Stahl, Papier und Chemie sind stark vertreten. Dagegen fehlen Vertreter aus dem Sektor regenerative Energien oder die neuen Konkurrenten der traditionellen Energieversorger völlig.
Es gibt aber durchaus erklärte Lobbyisten der "Erneuerbaren Energien", wie z. B. e5.
Ein Hoffnungsschimmer? Nicht unbedingt - denn selbstverständlich leiden auch diese "guten" Lobbyisten unter den üblichen Begleiterscheinungen des Lobbyismus und der PR-Branche. So läuft die Arbeit der e5 fast ausschließlich über die Schiene "Klimaschutz" - "Climate is business" - was zweifellos öffentlichkeitswirksam ist, aber Probleme aufwirft. Selbst wenn man Lobbyisten, die ein Interesse an möglichst schlimmen Klimaprognosen haben, als notwendiges Gegengewicht gegen Lobbyisten (z. B. aus der Öl- und Kohlelobby) sieht, die ein Interesse an möglichst "harmlosen" Klimaprognosen haben, bleibt ein fahler Nachgeschmack. Mit der Freiheit der Wissenschaft und sachlicher, möglichst wahrheitsgemäßer Information der Bürger hat beides nichts zu tun. Und vor der Illusion, e5 würde in erster Linie die Interessen der "mittelständischen Wirtschaft" im Auge haben, sollte man sich auch hüten: Members.

Donnerstag, 6. April 2006

Fake-"Journalismus" - jetzt auch beim ZDF!

Heute im "Hamburger Abendblatt" (übrigens auch nicht immer ein Muster des seriösen Journalismus):
Gewaltbilder gegen Geld? Schule entsetzt

Was macht man, als "freier Produzent", wenn die gewünschte "Action" bei der Reportage über Jugendgangs im Stadteil Mümmelmannsberg fehlen? Wo doch gerade das Thema "Gewalt an Schulen" "in" ist? Die Mü-Berger Jugendlichen aber nicht brutal und ghettomäßig genug ´rüberkommen?
Schließlich kauft einem auch ein öffentlich-rechtlicher Sender ungern Beiträge ohne sensationelle Bilder ab. Oder allenfalls fürs Spätprogramm. Also wird ein wenig nachgeholfen ...

Das Dumme ist nur, dass so ein "kleiner" Fake faktisch Propaganda für jene Sorte Politiker ist, denen außer "hart Durchgreifen" eigentlich nie etwas einfällt, und deren innenpolitische Vorstellungen sich mühelos auf "Ruhe, Ruhe über alles" reduzieren lassen. Von der Sorte gibt es in Hamburg (und anderswo) ja nicht eben wenige.

Ach ja, auch im bei autoritär gesonnenen Politikern so beliebten Fall "Rütli-Schule" lief wohl nicht alles ohne inszenierungswillige "Journalisten", lt. taz von gestern:
"Das ist Medienterror"

Donnerstag, 30. März 2006

Vollkommen merkbefreit

Und schon wieder hat jemand nicht kapiert, dass es auch andere Kommunikationsformen mit Kunden und Kritikern gibt, als Abmahnungen und anwaltliche Drohschreiben. Dass das Recht auf freie Meinungsäußerung ein so hochstehendes Grundrecht ist, dass man schon einen verdammt guten Grund haben sollte, um gegen eine Meinungsäußerung juristisch vorzugehen - dass einem Kritik nicht gefällt, reicht da nicht aus. (Aber vielleicht läßt sich das Opfer ja einschüchtern; wäre ja peinlich, wenn es sich mit juristischen Mitteln wehrt, man würde in diesem Fall höchstwahrscheinlich den Prozess verlieren.)
Und auch schon wieder geht diese brachiale Kommunikationsform einher mit weitgehender Unkenntnis der Funktionsweisen von Webblogs, Suchmaschinen (in diesem Falle Google) und der Kommunikation im Internet als solchem.

Der "Krisenkommunikationsspezialist" ist in diesem Fall ein mittelständisches Unternehmen namens Flyerpilot, ein sich betont dynamisch gebender Werbematerialen-Discounter.
Er wurde von einem bloggenden Kunden noch halbwegs höflich, aber auf alle Fälle sachlich, kritisiert Erfahrungen mit Flyerpilot. Wie das so geht, landete die Kritik bei Google sehr weit oben. (Auch mein bescheidenes Senfblog landet bei einigen Stichworten ziemlich weit vorn bei Google, ohne mein Zutun.)
Die Folge aus Kritik und guter Googleposition: eine Abmahnung!
Wann spricht sich endlich herum, dass man sich mit solchen Aktionen innerhalb kürzester Zeit seinen Ruf gründlich ruinieren kann?

Gefunden beim "Handelsblatt: Indiskretion Ehrensache:Geistige Tiefflieger
Weitere Blogs zu diesem Fall: boocompany:flyerpilot mahnt Blogger ab
jens scholz:Flyerpilot.de
I:rrhoblog:die Welle schwappt weiter
Eie gute Idee zum Problem bei don: Mal eine Frage wegen Abmahnungen

Nachtrag:
Via jens: Update Flyerpilot
Offensichtlich ging es in diesem Fall noch um etwas Anderes. Wie der Martin Schunk, Vertreter der Firma Printgroup, zu der flyernet.de gehört, auf dem FNP-Weblog
schrieb:
Wir sind natürlich für freie Meinungsäußerung, aber das bedeutet nicht, die Privatadresse der Geschäfstführerin auf einer Internetseite zu veröffentichen und damit ein Stalking und eine Belästigung loszutreten.
Andressen ohne Zustimmung veröffentlichen, bzw. solche Adressen in den Kommentaren eines Blogs einfach stehen zu lassen, geht wirklich nicht! Merkwürdig allerdings: Herrn Schunk behauptete, man mache sich weder etwas aus der Googleposition noch aus der Kritik von Hessi selbst - aber genau das wurde abgemahnt! Ich persönlich finde den Versuch, es so darzustellen, als ginge es nur um die Adressen in den Kommentaren, nicht sehr überzeugend. Wie kommt da ein "ein Gegenstandwert von 250.000 Euro zustande"?

Entweder stimmt da was nicht - oder die Kommunikation zwischen Anwalt und Mandant klappt überhaupt nicht. Das Problem liegt wohl nicht nur beim in Internetdingen völlig ahnungslosen Anwalt. Die in den Kommentaren genannten Adressen wären sich aller Erfahrung nach nach einem freundlichen Anruf oder Schreiben ohne weiteres gelöscht worden. Deshalb liegt ein Teil des Problems bei der weit verbreiteten Mentalität, sofort zum "größtmöglichen Knüppel" zu greifen.

Mit Angst arbeiten
Abmahnung - weiter gehts

Nachtrag 2:
Erfolg. Warum denn nicht gleich so? uff!

Montag, 27. März 2006

Urheberrecht? Ethikbeauftragte?

Über den ungeheuerlichlichen Fall "Transparency International gegen moni haben sich schon andere Blogger so ausführlich geäußert, dass ich mir ein reines "Me too"-Statement spare. (unter vielen Anderen: ix, Sven Scholz, don, Londo.)

Was mich dann doch zur Tastatur greifen läßt, ist die weitere "Umdrehung" an Ungeheuerlichkeit, die sich ausgerechnet eine NGO, die sich für Transparenz in Politik und Wirtschaft einsetzt und Korruption bekämpfen will, einfallen läßt. Es agiert dabei ausgerechnet der "Ethikbevollmächtigte" und Justiziar von "Transparency International Deutschland" in einer Weise, die weder "ethisch" noch "juristisch" einwandfrei zu nennen ist.

Moni hat heute nämlich erneut einen unverschämten üblen Bluff eine erneute böse Mail vom Justiziar und Ethikbeauftragten von Transparency International bekommen.

Absurd ist die Forderung, sie (Moni) solle bitte den Blogeintrag mit seiner ersten Mail löschen, denn das Posten der Mail verstoße gegen das Urheberrecht. Wenn man ganz Winkeladvokatisch haarspalterisch denkt, entbehrt diese Ansicht nicht einer gewissen Logik. Aber nur dann. Denn für Normalmenschen hat ein Anwaltsbrief (eigenlich nur eine E-Mail, also eine elektronische Postkarte) mit geistigen Schöpfungen wie Gedichten, Romanen, Liedtexten etc., für die das Urheberrecht gemacht wurde, eher wenig zu tun. Und da die Mail ausdrücklich an Moni gerichtet war, dürfte sie sie ohne das Briefgeheimnis zu verletzen, veröffentlichen. Abgesehen davon ist mehr als fraglich, ob eine lapidare ErpresserAnwalts-Mail die laut Gesetz erforderliche "Schöpfungshöhe" erreicht.
Ich bin kein Jurist, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass "Transparency" International damit vor Gericht durchkäme. Zumal Moni meines Wissen Anspruch auf Prozeßkostenhilfe hat, und sich sehr wohl einen Anwalt leisten könnte. Es gibt, denke ich, durchaus Anwälte, die der Fall als solcher interessieren dürfte.

(Nachtrag: es gibt sie wirklich - und zwar gute: Udos Lawblog: GESTÖRTES VERHÄLTNIS Das dort zitierte Schreiben an den TI-"Ethikbeauftragten" ist GANZ GROSSE KLASSE!
applaus
)

Aber ich bin - leider! - nicht überrascht, dass ein Ethikbeauftragter von Transparency International so agiert. Nicht mehr, seitdem auch andere NGOs die von ihnen stets kritisierte “Öffentlichkeitspolitik” von Behörden und Großunternehmen bis ins i-Tüpfelchen imitieren. Transparent wie Milchglas. Außerdem: Seitem ich einen “Fachmann für Wirtschaftsethik” persönlich kennenlernen “durfte”, wundert es mich auch nicht mehr, dass der “Ethikbeauftragte” bei TI sich u. A. um unliebsame Kritiker kümmert.mad

Nachtrag, 30. März:
Erfolg für Moni - TI gibt nach (bzw. eine zufriedenstellende Erklärung ab). Einigung
Lesenswerter Kommentar bei jens:Flatsch!

Freitag, 24. März 2006

Über Demographie & Demagogie

Sehr vernünftiges Interview bei der netzeitung: «Jeder lügt - Hauptsache, es klingt dramatisch»

Hierzu auch: Tagesspiegel online: „Die Demographie ist nicht schuld“

und nochmal empfehlen möchte ich: Die demographischen Kaffesatzleser sind wieder unterwegs

Unbedingt lesen, darüber nachdenken - und die absichtlich lancierten Horror-Schlagzeilen nicht nur in der kotz!BILD schleunigst aus dem Gedankengang entfernen.

Montag, 20. März 2006

Banküberfall mit der Wasserpistole

Manchmal kommt man mit einem billigen Bluff und reichlich Frechheit durch. Der derzeit wieder mal heftig grassierende "Abmahnkrieg" gegen Blogger und Foren - letzten Endes gegen die Meinungsfreiheit - funktioniert nach genau diesem Prinzip. Bis der Bluffer an den Richtigen gerät.

Z. B. an Jens Scholz (Ja, der mit der JvM-Klowand-Affäre). Er erhielt Post vom Anwalt der Firma Eurowerb. (Ja, die mit den billig zusammgehauenen Webseiten für teures Geld.)
...zeigen wir die Vertretung der rechtlichen Interessen der Euroweb Internet GmbH, Neumannstraße 02, 40235 Düsseldorf an.
(...) In verschiedenen Beiträgen und Kommentaren auf Ihrer Internetseite verbreiten Sie unwahre und beleidigende Behauptungen über unsere Mandantin, die diese auf das übelste herabwürdigen und verunglimpfen. Sie schwärzen unsere Mandantin unter Behauptung unwahrer Tatsachen an.
Natürlich steht auf
Jensens Blog
nichts, was den oben zitierten Behauptungen auch nur entfernt ähnelt. Weil es für eine noch so windige Abmahnung wohl nicht reichte, probierte es Euroweb mit einem ganz billigen Bluff. Etwa so überzeugend wie ein Banküberfall mit der Wasserspistole (wobei man sich so eine richtig knallbunte Plastikknarre vorstellen sollte).

Die Drohung gegen Jens ist kein Einzelfall. Laut Law Blog: bedrohte Blogger gingen im Laufe der letzten Woche an mehrere Blogger und Forenbetreiber Abmahnungen und Drohungen.

Jens reagiert - und zwar richtig, mit einer richtigen Abmahnung von seinem Anwalt.

Der Image-Schaden, den sich Euroweb mit seinem völlig irrealen Drohverhalten zugefügt hat, dürfte meiner Ansicht nach beträchtlich sein. Der Ruf des "seriöser Internetdienstleister" wird sich wohl nicht aufrecht erhalten lassen - wenn er nicht längst angesichts kläglicher Leistungen zu marktunüblich hohen Preisen restlos ruiniert ist. Ich vermute, dass Euroweb nur aufgrund der schlechten Internetkenntnisse seiner Kunden diese derart über den Tisch ziehen konnte. Schließlich sind die meisten von ihnen gestandene Kaufleute, die es sich schwerlich gefallen lassen dürften, dass ihr fehlendes Fachwissen derart schamlos ausgenutzt wurde.

Freitag, 17. Februar 2006

Wichtig, aber unbeachtet

Die "Initiative Nachrichtenaufklärung" hat seine Liste der vernachlässigten, aber wichtigen, Nachrichtenthemen des vergangenen Jahres am 14. Februar im Rahmen einer Pressekonferenz an der Universität Bonn der Öffentlichkeit vorgestellt. Jetzt ist die Liste auch online verfügbar:

Topthemen - Jahresübersicht
Topthemen 2005
1. Korruptionsbekämpfung durch die UNO - Deutschland ist nicht dabei

2. Bedenklicher Einsatz von Wahlmaschinen

3. Der Pestizid-Bumerang: Die verbotenen Gifte kommen zurück

4. Strategie der Abhängigkeit: Irakische Bauern müssen Lzenzgebühren für Saatgut zahlen

5. Geheimdienste überwachen unkontrolliert die digitale Kommunikation in Europa

6. Fehler im System: Wie der “Grüne Punkt” ausgehebelt wird

7. Deutschland verschläft die Energiewende

8. EU-Chaos beim digitalen Fahrtenschreiber

9. Schmutzige Kredite

10. Vom Petro-Dollar zum Petro-Euro: Iran plant neue Ölbörse
Zum amerikanischen Gegenstück "Project Censorend" habe ich schon gesenft: Project Censored - Unterdrückte Nachrichten 2006

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