Wusst' ich's doch: Kritzeln fördert die Konzentration
Ich bin Kritzler, und zwar schon seit dem frühen Schulalter. Auch schon seit der Schulzeit kenne ich das Standardproblem aller Kritzler: Nicht-Kritzlern klarzumachen, dass es kein Zeichen von Unaufmerksamkeit ist, wenn ich vor mich hin zeichne.
Mit Krakeleien ("doodles") lässt sich die Konzentration verbessern. Das jedenfalls berichtet das Magazin GEO in seiner aktuellen Ausgabe (Heft 5 / 2009).
Wenn auch bei Meldungen des Typs "Psychologe hat (sensationelle, gängige Ansichten umstürzende Erkenntnis) über (irgendwas total Banales) herausgefunden" erfahrungsgemäß äußerste Skepsis angebracht ist, steckt hinter der Nachricht ein nachvollziehbares psychologisches Experiment.
Die Psychologin Jackie Andrade von der britischen Universität Plymouth ließ 40 Probanden eine Bandnachricht anhören. Eine besonders monotone Stimme gab - neben zahlreichen weiteren Informationen - acht Personen bekannt, die zu einer Party kommen würden. Die Hälfte der Versuchspersonen erhielt zudem ein Blatt mit einfachen Figuren zum Ausmalen. Als die Teilnehmer anschließend einem Gedächtnistest unterzogen wurden, zeigten sich deutliche Unterschiede: Die "Doodler" konnten sich an 29 Prozent mehr Details erinnern.
Einwand hinsichtlich des Versuchsaufbaus: Ausmalen wäre mir zu monoton - typischerweise kritzel ich irgendwas, was mich irgendwie an das Gehörte erinnert. Damit ist schon mal eine Assoziationsbrücke gebaut, ich erinnere mich an das Bildchen, und schon weiß ich, worum es z. B. bei einem Vortrag ging. Das ist auch der Grund, weshalb andere Menschen mit meinen Notizen so wenig anfangen können: sie bestehen aus Stichworten und z. T. abstrakten "Doodles".
Die Forscherin vermutet, dass Kritzeln Menschen wacher hält, die sonst in Tagträume abdriften würden. Stimmt! Denn diese Fantasien beanspruchen viel Gehirnleistung, während Kritzeleien kaum von der eigentlichen Sache ablenken. Andrade will nun prüfen, ob sich mit "Doodles" zum Beispiel auch Hungergefühle überspielen lassen. So nett eine "Kritzeldiät" auch wäre: meiner eigener Erfahrung entspricht das nicht.
Mit Krakeleien ("doodles") lässt sich die Konzentration verbessern. Das jedenfalls berichtet das Magazin GEO in seiner aktuellen Ausgabe (Heft 5 / 2009).
Wenn auch bei Meldungen des Typs "Psychologe hat (sensationelle, gängige Ansichten umstürzende Erkenntnis) über (irgendwas total Banales) herausgefunden" erfahrungsgemäß äußerste Skepsis angebracht ist, steckt hinter der Nachricht ein nachvollziehbares psychologisches Experiment.
Die Psychologin Jackie Andrade von der britischen Universität Plymouth ließ 40 Probanden eine Bandnachricht anhören. Eine besonders monotone Stimme gab - neben zahlreichen weiteren Informationen - acht Personen bekannt, die zu einer Party kommen würden. Die Hälfte der Versuchspersonen erhielt zudem ein Blatt mit einfachen Figuren zum Ausmalen. Als die Teilnehmer anschließend einem Gedächtnistest unterzogen wurden, zeigten sich deutliche Unterschiede: Die "Doodler" konnten sich an 29 Prozent mehr Details erinnern.
Einwand hinsichtlich des Versuchsaufbaus: Ausmalen wäre mir zu monoton - typischerweise kritzel ich irgendwas, was mich irgendwie an das Gehörte erinnert. Damit ist schon mal eine Assoziationsbrücke gebaut, ich erinnere mich an das Bildchen, und schon weiß ich, worum es z. B. bei einem Vortrag ging. Das ist auch der Grund, weshalb andere Menschen mit meinen Notizen so wenig anfangen können: sie bestehen aus Stichworten und z. T. abstrakten "Doodles".
Die Forscherin vermutet, dass Kritzeln Menschen wacher hält, die sonst in Tagträume abdriften würden. Stimmt! Denn diese Fantasien beanspruchen viel Gehirnleistung, während Kritzeleien kaum von der eigentlichen Sache ablenken. Andrade will nun prüfen, ob sich mit "Doodles" zum Beispiel auch Hungergefühle überspielen lassen. So nett eine "Kritzeldiät" auch wäre: meiner eigener Erfahrung entspricht das nicht.
MMarheinecke - Montag, 27. April 2009
Trackback URL:
https://martinm.twoday-test.net/stories/5666627/modTrackback