Iranische Atomenergiebehörde verbietet Solarien
Die kleine Meldung ist zwar einige Tage alt und mag nicht so recht in die sonnige Jahreszeit passen - sie ist aber einfach zu absurd, als dass ich sie ignorieren könnte: Iran verbietet Solarien (Die Presse).
Der Iran verbietet die Nutzung, Aufstellung und den Import von Sonnenbänken. Der offizielle Grund: Strahlenschutz am Arbeitsplatz und in der Öffentlichkeit.
Offensichtlich einer dieser offiziellen Gründe, die immer dann erfunden werden, wenn Politiker irgendeinen offiziellen Grund brauchen - und der so absurd ist, dass jedem klar ist, dass es um etwas ganz anderes geht. Denn dass allein die Bräunungswilligen und nicht etwa das Personal oder vorbeigehende Passanten die UV-Strahlung des Solariums abbekommen, dürfte auch im Iran weithin bekannt sein.
Federführend ist interessanterweise die Atomenergiebehörde - (na klar, es geht ja um Strahlung!) -in Absprache mit dem Handelsministerium.
Über den Rundfunk werden die Iraner aufgefordert, Sonnenstudio-Betreiber anzuzeigen. Wer eine Sonnenbank nutzt oder betreibt, muss mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen.
Solarien in in Hotels, Fitnessstudios oder Schönheitssalons sind vor allem bei den Iranerinnen sehr populär geworden. Wegen der strengen islamischen Kleidungsvorschriften bietet sich ihnen nur an wenigen Orten die Gelegenheit zum Sonnenbad im Freien.
Es ist ja eine beruhigende Nachricht, für alle, die sich von einer "iranischen Bombe" fürchten: endlich wissen wir, womit sich die iranische Atomenergiebehörde wirklich beschäftigt.
Meiner Ansicht nach geht es bei diesem Verbot um das, was auf Polit-Deutsch: "Zeichen setzen" genannt wird. Der strenge Sittenkodex der islamischen Republik wird bekanntlich von vielen Iran nach Kräften umgangen - und meistens so, dass die Regierung dagegen machtlos ist. Im Falle der Solarien kann sie etwas unternehmen, zeigen, dass man den Grundsätzen der islamischen Revolution nicht auf der Nase herumtanzen kann - und sie tut es auch. Bezeichnenderweise nicht mit einer plausiblen Begründung, etwa, dass die Benutzung von Sonnenbänken ungesund sei.
Das Prinzip: "Da wo wir es können, hart durchgreifen" kennt man ja auch in westliche Demokratien. Ich denke da an bestimmte Erscheinungen im "Krieg gegen Drogen" - und auch an Politiker, die gerne "Killerspiele" verbieten wollen. Egal, ob es was nützt.
Vielleicht gilt die Benützung eines Elektrostrandes ja auch als Abfall vom Islam, als heimlich ausgeübter Sonnenkult. Vom Islam zum Christentum Konvertierten soll angeblich ja bald lebenslange Haft oder gar der Tod drohen: Eine Religion für Huren und Junkies (Kölner Stadtanzeiger).
Der Iran verbietet die Nutzung, Aufstellung und den Import von Sonnenbänken. Der offizielle Grund: Strahlenschutz am Arbeitsplatz und in der Öffentlichkeit.
Offensichtlich einer dieser offiziellen Gründe, die immer dann erfunden werden, wenn Politiker irgendeinen offiziellen Grund brauchen - und der so absurd ist, dass jedem klar ist, dass es um etwas ganz anderes geht. Denn dass allein die Bräunungswilligen und nicht etwa das Personal oder vorbeigehende Passanten die UV-Strahlung des Solariums abbekommen, dürfte auch im Iran weithin bekannt sein.
Federführend ist interessanterweise die Atomenergiebehörde - (na klar, es geht ja um Strahlung!) -in Absprache mit dem Handelsministerium.
Über den Rundfunk werden die Iraner aufgefordert, Sonnenstudio-Betreiber anzuzeigen. Wer eine Sonnenbank nutzt oder betreibt, muss mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen.
Solarien in in Hotels, Fitnessstudios oder Schönheitssalons sind vor allem bei den Iranerinnen sehr populär geworden. Wegen der strengen islamischen Kleidungsvorschriften bietet sich ihnen nur an wenigen Orten die Gelegenheit zum Sonnenbad im Freien.
Es ist ja eine beruhigende Nachricht, für alle, die sich von einer "iranischen Bombe" fürchten: endlich wissen wir, womit sich die iranische Atomenergiebehörde wirklich beschäftigt.
Meiner Ansicht nach geht es bei diesem Verbot um das, was auf Polit-Deutsch: "Zeichen setzen" genannt wird. Der strenge Sittenkodex der islamischen Republik wird bekanntlich von vielen Iran nach Kräften umgangen - und meistens so, dass die Regierung dagegen machtlos ist. Im Falle der Solarien kann sie etwas unternehmen, zeigen, dass man den Grundsätzen der islamischen Revolution nicht auf der Nase herumtanzen kann - und sie tut es auch. Bezeichnenderweise nicht mit einer plausiblen Begründung, etwa, dass die Benutzung von Sonnenbänken ungesund sei.
Das Prinzip: "Da wo wir es können, hart durchgreifen" kennt man ja auch in westliche Demokratien. Ich denke da an bestimmte Erscheinungen im "Krieg gegen Drogen" - und auch an Politiker, die gerne "Killerspiele" verbieten wollen. Egal, ob es was nützt.
Vielleicht gilt die Benützung eines Elektrostrandes ja auch als Abfall vom Islam, als heimlich ausgeübter Sonnenkult. Vom Islam zum Christentum Konvertierten soll angeblich ja bald lebenslange Haft oder gar der Tod drohen: Eine Religion für Huren und Junkies (Kölner Stadtanzeiger).
MMarheinecke - Mittwoch, 2. Juli 2008
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