Weshalb unsere Gesellschaft so ist, wie sie ist
Ein Text, der mir aus der Seele spricht: Untod
Zu einem verwandten Thema, auf Metalust & Subdiskurse: Attitude und Habitus frisch gebügelter, weißer Hemden.
Ich habe nämlich die Befürchtung, dass ich wirklich ein Riesenidiot werde, wenn ich zu lange einen spiele.via: Udos Lawblog
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MMarheinecke - Freitag, 10. November 2006
Frage
Ich halte die Autorin nicht für dumm, sondern mutig
Ich kann nur für mich sprechen, aber wenn ich bereits innerlich gekündigt hätte und mich längst nach einem neuen Job umsehen würde, käme es mir nicht mehr so sehr darauf an. Bei dem Arbeitgeber würde ich sowieso nicht alt. Die BA für Arbeit sieht so was natürlich nicht gern und verteilt schon mal größzügig Sperrzeiten, wenn man seine Kündigung "fahrlässig mitverschuldet" hat, aber das ist ein Randaspekt, der mich nicht hindern würde, öffentlich zu machen, wie sehr die Mentalität aus Überanpassung und Anpassungsdruck zum schlechten deutschen Sozialklima beiträgt - und wie sehr ich darunter leide.
Vielleicht hast Du Dich mal gefragt, warum ich nicht mehr Wert auf Anonymität lege. Einer der Gründe: ich habe diese Spielchen "ich weiß, wer du bist und ich weiß, wo dein Computer steht" so was von satt. Ich gebe meinen Senf von mir und berufe mich auf das Recht auf freie Meinungsäußerung.
Wenn ich wirklich incognito im Netz unterwegs sein wil, dann müßte ich völlig "stealth" sein. Auch eine Möglichkeit. Aber alles unterhalb von "stealth" ist IMO Murks, kann man gleich bleiben lassen, wenn es wirklich hart kommt.
Ich verstehe Menschen, die ihre Identität mit Pseudonymen verschleiern, weil sie, wenn allgemein bekannt wäre, wer sie sind, sie sofort "verschubladisiert" und eingetütet würden, wo es sofort hieße "ach der (oder die) schon wieder". Das gilt besonders für "Prominente" im weitesten Sinne, Menschen, deren Namen und Beruf in der breiten Öffentlichkeit bekannt sind. Das trifft auf mehrere Blogger auf meiner Blogroll zu.
Es ist sicher auch gut, ein Pseudonym zu verwenden, um berufliche Nachteile unterhalb der "juristischen Schwelle" zu vermeiden - Imageschäden. In einige Berufen ist der "gute Ruf" buchstäblich Geld wert.
Andererseits verführt Anonymität zu "falschen Mut" - zu problematischen, u. U. beleidigenden, Äußerungen, die ich "offen" nicht machen würde.
Übrigens: Ja, ich hatte schon "massiven Ärger" mit meinen Äußerungen im Internet. In Form einer Strafanzeige wegen "übler Nachrede". Und ich halte meine damalige Meinungsäußerung in einem nicht-anonymen Medien für einen Fehler und eine Dummheit - weil ich bei der Formulierung nachlässig war und unbeabsichtigt die Schwelle zum persönlichen Angriff überschritt. Wobei ich mich übrigens immer noch in einem Rahmen bewegte, der durch das Recht auf freie Meinungsäußerung gedeckt ist.
@MMarheinecke
Wenn es ein literarischer Text sein sollte, dann ist er sehr gut, weil er meiner Meinung nach die innere Situation sehr treffend wiedergibt.
Was den persönlichen Teil deines Postings angeht: Ich bin ja in der DDR aufgewachsen und habe mich die ersten Jahre in der "Bundesrepublik" sehr unwohl gefühlt. Dann habe ich nach und nach einige "Wessis" kennengelernt, die außerordentlich offen und selbstbewusst ihre Ansichten vertreten haben - und das geht in diesem Land im Vergleich zum vorigen Leben in der DDR sehr gut.
In diese Richtung sollte mein Kommentar verstanden werden: Wer robust, etwas dickfellig und selbstbewusst ist, der kommt in unserem Land sehr gut durch, wer aber psychisch anfällig ist, der braucht Aufmunterung und Unterstützung, sonst kommt er in der Kakophonie der Selbstgerechten unter die Räder.