Verdränger Völkermord
Man kann nicht behaupten, der Völkermord in Dafur würde nicht vor den Augen der Weltöffentlichkeit ablaufen - regelmäßig wird darüber in unseren Medien berichtet, regelmäßig beschäftigen sich die Afrikanische Union, Arabische Liga, die Vereinten Nationen und manchmal auch die Europäer mit der Lage im Sudan, dem "Bürgerkrieg" in Dafur, dem "Flüchtlingsproblem".
Seltsam nur, dass dieser Völkermord sehr viel weniger Beachtung findet, als andere gewiß grausame, aber nicht genozidiale Kriege, Bürgerkriege, Konflikte. Wole Soyinka, nigerianischer Schriftsteller und Nobelpreisträger für Literatur, nennt einen wichtigen Grund dafür, dass der Völkermord in Dafur nicht "Völkermord" genannt wird, von entsprechenden energischen Reaktionen gegen das (nord-)sudanesische Regime ganz zu schweigen:
Via Henryk M. Broder (der doch noch mehr als ein Thema hat
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Seltsam nur, dass dieser Völkermord sehr viel weniger Beachtung findet, als andere gewiß grausame, aber nicht genozidiale Kriege, Bürgerkriege, Konflikte. Wole Soyinka, nigerianischer Schriftsteller und Nobelpreisträger für Literatur, nennt einen wichtigen Grund dafür, dass der Völkermord in Dafur nicht "Völkermord" genannt wird, von entsprechenden energischen Reaktionen gegen das (nord-)sudanesische Regime ganz zu schweigen:
Aber nein, Darfur liegt nicht im Herzen Europas. Darfur ist nicht das Herz Libanons und liegt nicht an den Grenzen Israels. Darfur liegt in einem der Verachtung anheimgegebenen Land, bekannt allein als die Heimat des Mangels und – gelegentlich – als ein Ort mit großen natürlichen Vorkommen.Der ganze höchst lesenswerte Gastkommentar Soyinkas im "Tagesspiegel" online: Wir machen uns schuldig
Via Henryk M. Broder (der doch noch mehr als ein Thema hat

MMarheinecke - Montag, 6. November 2006
- Zum einen verprellt derjenige, der sich in Darfur zu sehr einmischt, die gesamte islami(sti)sche Welt. Denn das Regime in Khartoum wird von nahezu allen ölfördernden Nationen unterstützt, einige der wichtigsten Islamschulen sitzen dort.
- Zum zweiten ist China rohstoffausbeutende Vormacht in dieser Region. Wer also keinen Ärger mit China will ...
- Zum dritten sind "einige Neger" für unsere Drittweltaktivisten lange nicht so interessant wie ein Konflikt zwischen
GalliernPalästinensern und Juden. Weil man im letzteren Fall nämlich antisemitische Vorurteile unter dem Mantel antikolonialer Befreiungsrhetorik ausleben darf, auch wenn in Palästina die Zahl der Opfer gegenüber dem Gemetzel in Darfur vernachlässigenswert gering ist.- Zum vierten traut sich kaum noch ein Journalist in den Süden des Sudan hinein. Wo keine Öffentlichkeit ist, gibt es auch keine Berichterstattung. Da führt man als Warlord seine Kriege noch ganz ungestört wie einst bei uns im Dreißigjährigen Krieg ...
ich hab immer gedacht...
;-) *haare spalt*
Ja, stimmt schon