"Englische Krankheit" wieder da - in England
Die einst gefürchtete Vitaminmangelkrankheit Rachitis, die bei Kindern zu bleibender Knochenverkrümmung führt, schien lange Zeit zumindest in Westeuropa der Vergangenheit anzugehören. Denn eine an an Kalzium, Phospat und Vitamin D / Provitamin D reiche Ernährung und etwas UV-Licht (10 Minuten Sonne pro Tag reichen bei hellhäutigen Menschen aus) beugen der Krankheit wirksam vor. Im Notfall helfen auch (preiswerte) Vitamin-D Präparate.
Dennoch tritt sie wieder vermehrt auf - möglicherweise aus falscher Sparsamkeit.
Eine soeben erschienene Studie, die eine unerwartet hohe Rate an Vitamin D-Mangel-Erkrankungen besonders bei Kindern asiatischer Herkunft in England feststellte, rechnet den Gesundheitspolitikern vor, dass die kostenlose Abgabe von Vitamin D an alle Kinder der gefährdeten Bevölkerungsgruppen deutlich billiger wäre, als die Behandlung der Folge-Erkrankungen. C.S.Zipitis,et al.; “Vitamin D deficiency: prevention or treatment?”
Weshalb sind Kinder "asiatischer" Herkunft (damit sind in England vor allem Pakistanis und Inder gemeint, weniger Ostasiaten wie Chinesen) besonders betroffen? Ein ganz natürlicher "Risikofaktor" im englischen Klima ist ihre dunkle Haut - 10 Minuten Sonne täglich reichen bei ihnen eben nicht aus. Weniger "natürlich", aber bei den überwiegend zu den unteren Einkommensschichten gehörenden Südasiaten weit verbreitet, ist die mangelhafte Ernährung - vor allem, da hochwertige frische Lebensmittel in England verhältnismäßig teuer sind. Die Wohnverhältnisse und das Freizeitverhalten - auch Kinder aus Pakistani-Familien verbringen heute weniger Zeit im Freien als noch vor 20 Jahren, und Familienurlaub ist finanziell für viele nicht mehr drin - tragen das ihre zum Wiederaufleben der Rachitis bei.
Nachtrag: Eine eher zufällige (?) Fundsache zum Thema auf der Website der US-amerikanischen National Academies - Die Aufklärung des Vitamin D Rätsels . (Sehr viele der Texte der National Academy of Science liegen außer auf Englisch auf Chinesisch, Spanisch, Deutsch und Japanisch vor.)
Dennoch tritt sie wieder vermehrt auf - möglicherweise aus falscher Sparsamkeit.
Eine soeben erschienene Studie, die eine unerwartet hohe Rate an Vitamin D-Mangel-Erkrankungen besonders bei Kindern asiatischer Herkunft in England feststellte, rechnet den Gesundheitspolitikern vor, dass die kostenlose Abgabe von Vitamin D an alle Kinder der gefährdeten Bevölkerungsgruppen deutlich billiger wäre, als die Behandlung der Folge-Erkrankungen. C.S.Zipitis,et al.; “Vitamin D deficiency: prevention or treatment?”
Weshalb sind Kinder "asiatischer" Herkunft (damit sind in England vor allem Pakistanis und Inder gemeint, weniger Ostasiaten wie Chinesen) besonders betroffen? Ein ganz natürlicher "Risikofaktor" im englischen Klima ist ihre dunkle Haut - 10 Minuten Sonne täglich reichen bei ihnen eben nicht aus. Weniger "natürlich", aber bei den überwiegend zu den unteren Einkommensschichten gehörenden Südasiaten weit verbreitet, ist die mangelhafte Ernährung - vor allem, da hochwertige frische Lebensmittel in England verhältnismäßig teuer sind. Die Wohnverhältnisse und das Freizeitverhalten - auch Kinder aus Pakistani-Familien verbringen heute weniger Zeit im Freien als noch vor 20 Jahren, und Familienurlaub ist finanziell für viele nicht mehr drin - tragen das ihre zum Wiederaufleben der Rachitis bei.
Nachtrag: Eine eher zufällige (?) Fundsache zum Thema auf der Website der US-amerikanischen National Academies - Die Aufklärung des Vitamin D Rätsels . (Sehr viele der Texte der National Academy of Science liegen außer auf Englisch auf Chinesisch, Spanisch, Deutsch und Japanisch vor.)
MMarheinecke - Mittwoch, 6. September 2006
Trackback URL:
https://martinm.twoday-test.net/stories/2635320/modTrackback