Noch mal "Verschwörungstheorien"
Das Thema "Verschwörungstheorien" läßt mich nicht los. Wohl, weil sie im Moment (?) das politische Denken nicht nur in Palestina bestimmen "Jüdische Weltverschwörung". Die ebenso alberne wie unheilvolle "Karritaturenaffäre" liefert reichlich Anschauungsmaterial
.
Um nicht alle Überlegungen doppelt und dreifach ins Netz stellen zu müssen, hier ein Link zum Nornirs Ætt-Forum: Verschwörungstheorien
Ein langer Thread mit vielen Links, aber es lohnt sich.
Ein paar Kostproben:
von Carsten Pietsch. Diese wissenschaftliche Arbeit geht auch auf die Arbeitsweise von Gerhard Wisnewski ein. (Download hier, leider im "MS Word" Format: Zur soziologischen Topographie von Verschwörungstheorien ... )
Noch ein Tipp: Die 18 Journalistenschüler des 25. Lehrgangs der Henri-Nannen-Schule haben sich zwei Wochen lang auf die Spuren von Verschwörern und Theoretikern begeben. Hier das Ergebnis: Da draußen ... Unbedingt lesen!

Um nicht alle Überlegungen doppelt und dreifach ins Netz stellen zu müssen, hier ein Link zum Nornirs Ætt-Forum: Verschwörungstheorien
Ein langer Thread mit vielen Links, aber es lohnt sich.
Ein paar Kostproben:
Verschwörungen bauen sich meist nach dem selben Muster auf: Nimm ein Stück Wahrheit (z.B. Anlagen, die "Langwellen" emittieren), gehe davon aus, dass die Motivation nie die ist, die vorgegeben wird (Radar? Funk? Nein, die wollen was gaanz anderes) und spekuliere über alternative Motivationen, die natürlich gegen einen gerichtet sind ("Manipulieren/ Mind Control")._______________________________________________________
Dazu noch ein paar hübsche rekursive Logikfehler in die Argumentation eingebaut (Die Grundannahme ist eine These und ein Fakt, aus der eine Hypothese entwickelt wird, die dann durch den Fakt immer wieder als Ping-Pong-Spiel gestützt wird, und am Ende ist "vergessen" worden, dass die Logik nicht wegen der Fakten "funktioniert", sondern wegen des Thesenanteils der Grundannahme - die selbst aber keinerlei "Beleg" hat sondern reiner Glaubenssatz bleibt. Nimmt man die These von der Grundannahme weg, bricht auch die Schlussfolgerung zusammen, trotz noch so vieler "Fakten" - was zeigt, dass es eben nicht die Fakten waren, die die Hypothese gestützt haben, sondern der Glaubenssatz) - und fertig.
Der Mondflug an sich ist ein ungeheures, außerhalb unserer tagtäglichen Erfahrung liegendes, Erlebnis. Dass es "die Raumfahrt" an sich gibt, kann niemand mehr leugnen, die ISS läßt sich mit bloßem Auge beobachten und das Sateliten-Navigationssystem funktioniert ohne Sateliten genausowenig wie das Sateliten-Fernsehen. Mit den Mondflug ist das anders, hinzu kommt die Erfahrung, was sich mit moderner Tricktechnik alles im Film darstellen läßt. Ein Betrug scheint so einfach möglich zu sein, ein Mondflug zu einer Zeit, als es noch nicht mal PCs gab und jedes dritte Auto ein VW-Käfer war, wirkt dagegen irgendwie irreal._______________________________________________________
Verschwörungstheoretiker wird man IMO dann, wenn im Denken hauptsächlich zwei Prioritäten überhand nehmen:Zur Theorie der Verschwörungstheorie empfehle ich die Magisterarbeit "Zur soziologischen Topographie von Verschwörungstheorien und Verschwörungstheoretikern unter besonderer Berücksichtigung der Anschläge vom 11. September"
Einmal der Glaube, dass "das alles ja einen Grund haben muss", verstärkt durch die Grundannahme, dass ein offensichtlicher Grund niemals der "wahre" sein kann, also eine Art Angst vor dem "Profanen" verknüpft mit dem Glaubenssatz, dass alle Korrelation eine Kausalverknüpfung haben müsse.
Und zum anderen in einem Motivationsschwerpunkt, der Ursachen und Wirkungen "verdreht": nicht das Phänomen steht im Mittelpunkt der Überlegung (oder auch Problemlösungs) sondern das Phänomen ist der Beleg für eine These / den Glaubenssatz "da muss Absicht dahinterstecken" - wobei (ich hatte das ja schon erläutert) das System Beleg - Rückschluss - Beleg (per Kausalkette von Korrelationen z.B.) sich bei genauer Betrachtung komplett im Kreis dreht, sich sozusagen am eigenen Schopf ziehend "bewegt", was freilich lediglich eine optische Täuschung ist.
von Carsten Pietsch. Diese wissenschaftliche Arbeit geht auch auf die Arbeitsweise von Gerhard Wisnewski ein. (Download hier, leider im "MS Word" Format: Zur soziologischen Topographie von Verschwörungstheorien ... )
Noch ein Tipp: Die 18 Journalistenschüler des 25. Lehrgangs der Henri-Nannen-Schule haben sich zwei Wochen lang auf die Spuren von Verschwörern und Theoretikern begeben. Hier das Ergebnis: Da draußen ... Unbedingt lesen!
MMarheinecke - Freitag, 17. Februar 2006
Trackback URL:
https://martinm.twoday-test.net/stories/1582567/modTrackback