"Time won't drive us down to dust again!"
Heute lässt mich das Thema nicht los.
Vielleicht, weil Visionen - was sowohl "Leitbilder" wie "Träume" bedeuten kann - Hoffnungslosigkeit überwinden können.
Dass Dumme an "Weltuntergangsvisionen" ist, dass sie das Denken lähmen, wenn man in ihnen mehr sieht, als eben Visionen - sondern sie für die Zukunft hält. Aber die Zukunft gibt es nicht, das liegt in ihrer Natur, es gibt nur Möglichkeiten und Wahrscheinlichkeiten. Wer das vergisst, resigniert entweder - oder hofft auf einen "Erlöser", einen "Retter" - und damit meine ich nicht etwa Jesus, eher schon jene, die sich gern auf ihn berufen. Endzeitpropheten, einige stramm religiös, einige weltlich. Heillose Heilslehren, alle verschieden, alle im Besitz des Patentrezeptes für die Abwehr des Unheils. Das Patentrezept gibt es nicht, was nicht heißt, dass wir ohnmächtig sind. Wer kämpft (auch im übertragenen Sinne) kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren. Das gilt für die drohende Überwachungsgesellschaft genau so wie für die befürchtete Klimakatastrophe. (Wobei, was bei allen Zukunftsvisionen gern übersehen wird, "Wandel" nicht zwangsläufig "Katastrophe" heißt.)
Es gibt aber noch einen anderen Grund, weshalb ich das Thema "Vision" nicht aus dem Schädel bekomme. Weil ich eine "Vision" (oder besser Audition) im spirituellen (oder meinethalben religiösen) Sinne hatte. Und weil ich, infolge dieser Vision (die ich lieber für mich behalte - ich habe schon schlechte Erfahrungen gemacht), auf ein Lied stieß. Ein Lied, das von einer Visionärin stammt.
Wobei - das Lied kannte ich natürlich schon. Vor gut 15 Jahren habe ich es, so gut es ging, mitgesungen, spät nachts, auf einem Science Fiction-Con. Aber dieses Lied kann man ebenso gut abends am Lagerfeuer singen. Oder sogar im Rahmen eines heidnischen Rituals.
Die Komponistin und Texterin dieses Liedes heißt Leslie Fish. Obwohl ich nicht alle ihre Ansichten teile, und einige sogar für töricht halte, ist sie mir grundsymphatisch: Sie ist Filk-Musikerin (nicht zu verwechseln mit "Folk", obwohl es da Überschneidungen gibt), Schriftstellerin (Science Fiction und Fantasy) Fan (Science Fiction und Fantasy), Live-Rollenspielerin, mag Katzen - und ist Anarchistin. Wer mich einigermaßen kennt, weiß, dass mir so ein Mensch nicht wirklich unsympathisch sein kann - auch wenn ich weder Musiker, noch LARP-Spieler und nur bei sehr großzügiger Auslegung des Begriffes Anarchist bin. Leslie Fish lebt in den USA, ist schon ein wenig älter (201 ? ), sie war politisch aktiv gegen den Vietnamkrieg und für die IWW. Und in der Wikipedia heißt es: "Fish often weaves pagan and anarchist themes into her music."
Das Lied ist ihr bekanntestes, es stammt aus der Zeit, als die Vietnam-Friedensbewegung und die Hippiekultur in höchster Blüte standen, 1969. Es trägt den seltsamen Titel "Hope Eyrie" - ich hörte das als "hope aria", also "Hoffnungsarie", aber: "An aerie or eyrie is a nest of a bird of prey, built at a high altitude." - Ein Raubvogelnest, in großer Höhe erbaut. Ein Horst. Und viele, die es hören, verstehen nicht, worum es in diesem Lied geht.
Deshalb ist diese von Julia Ecklar, einer Musikerin und SF-Schriftstellerin, gesungene Version mit einem passenden Video hinterlegt:
Vielleicht, weil Visionen - was sowohl "Leitbilder" wie "Träume" bedeuten kann - Hoffnungslosigkeit überwinden können.
Dass Dumme an "Weltuntergangsvisionen" ist, dass sie das Denken lähmen, wenn man in ihnen mehr sieht, als eben Visionen - sondern sie für die Zukunft hält. Aber die Zukunft gibt es nicht, das liegt in ihrer Natur, es gibt nur Möglichkeiten und Wahrscheinlichkeiten. Wer das vergisst, resigniert entweder - oder hofft auf einen "Erlöser", einen "Retter" - und damit meine ich nicht etwa Jesus, eher schon jene, die sich gern auf ihn berufen. Endzeitpropheten, einige stramm religiös, einige weltlich. Heillose Heilslehren, alle verschieden, alle im Besitz des Patentrezeptes für die Abwehr des Unheils. Das Patentrezept gibt es nicht, was nicht heißt, dass wir ohnmächtig sind. Wer kämpft (auch im übertragenen Sinne) kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren. Das gilt für die drohende Überwachungsgesellschaft genau so wie für die befürchtete Klimakatastrophe. (Wobei, was bei allen Zukunftsvisionen gern übersehen wird, "Wandel" nicht zwangsläufig "Katastrophe" heißt.)
Es gibt aber noch einen anderen Grund, weshalb ich das Thema "Vision" nicht aus dem Schädel bekomme. Weil ich eine "Vision" (oder besser Audition) im spirituellen (oder meinethalben religiösen) Sinne hatte. Und weil ich, infolge dieser Vision (die ich lieber für mich behalte - ich habe schon schlechte Erfahrungen gemacht), auf ein Lied stieß. Ein Lied, das von einer Visionärin stammt.
Wobei - das Lied kannte ich natürlich schon. Vor gut 15 Jahren habe ich es, so gut es ging, mitgesungen, spät nachts, auf einem Science Fiction-Con. Aber dieses Lied kann man ebenso gut abends am Lagerfeuer singen. Oder sogar im Rahmen eines heidnischen Rituals.
Die Komponistin und Texterin dieses Liedes heißt Leslie Fish. Obwohl ich nicht alle ihre Ansichten teile, und einige sogar für töricht halte, ist sie mir grundsymphatisch: Sie ist Filk-Musikerin (nicht zu verwechseln mit "Folk", obwohl es da Überschneidungen gibt), Schriftstellerin (Science Fiction und Fantasy) Fan (Science Fiction und Fantasy), Live-Rollenspielerin, mag Katzen - und ist Anarchistin. Wer mich einigermaßen kennt, weiß, dass mir so ein Mensch nicht wirklich unsympathisch sein kann - auch wenn ich weder Musiker, noch LARP-Spieler und nur bei sehr großzügiger Auslegung des Begriffes Anarchist bin. Leslie Fish lebt in den USA, ist schon ein wenig älter (201 ? ), sie war politisch aktiv gegen den Vietnamkrieg und für die IWW. Und in der Wikipedia heißt es: "Fish often weaves pagan and anarchist themes into her music."
Das Lied ist ihr bekanntestes, es stammt aus der Zeit, als die Vietnam-Friedensbewegung und die Hippiekultur in höchster Blüte standen, 1969. Es trägt den seltsamen Titel "Hope Eyrie" - ich hörte das als "hope aria", also "Hoffnungsarie", aber: "An aerie or eyrie is a nest of a bird of prey, built at a high altitude." - Ein Raubvogelnest, in großer Höhe erbaut. Ein Horst. Und viele, die es hören, verstehen nicht, worum es in diesem Lied geht.
Deshalb ist diese von Julia Ecklar, einer Musikerin und SF-Schriftstellerin, gesungene Version mit einem passenden Video hinterlegt:
MMarheinecke - Sonntag, 18. November 2007