Samstag, 29. April 2006

Keltengarten und Keltentempel

In Steinbach am Donnersberg (Rheinland-Pfalz), wurde 2004 ein aus sechs originalgetreuen Gebäuden bestehehendes Keltendorf eröffnet. Es ist die Rekonstruktion eines typischen Flachlanddorfs der "spätkeltischen" Zeit unmittelbar vor der Eroberung durch die Römer. Besucher können sich dort nach Anmeldung über das Leben der Kelten informieren und sich unter anderem im Bogenschießen oder Lehmbau üben. Am Donnersberg befand sich eine der mit ca. 8 km Umfang größten keltischen Ringwallanlagen.
Keltendorf Steinbach
Am 29. April erhielt das Freilichtmuseum eine einmalige neue Attraktion: den "Keltengarten", ein Projekt des Naturschutzbundes. Auf einer über sechs Hektar großen Fläche wurden Pflanzen angebaut, die von den Kelten für Heilzwecke, in der Küche sowie zur Herstellung oder zum Färben von Textilien verwendet wurden. Auf Schautafeln wird über die Bräuche und Lebensgewohnheiten der vorrömischen Kelten informiert. In einer Allee der "magischen Bäume" wurden Baumarten gepflanzt, die zur Zeit der Kelten vor mehr als 2.000 Jahren heimisch waren.
sdr:"Keltengarten" lädt ein

Aus etwa der gleichen Zeit vor etwas über 2000 Jahren stammt eine "gallorömische" Tempelanlage auf dem Martberg bei Treis-Karden an der Mosel. Sie wurde noch in vorrömischer Zeit errichtet und in römischer Zeit weitergenutzt.
Am Samstag, dem 29. April 2006 wurde die Rekonstruktion zweier Bauten der Anlage eröffnet: der zentrale Haupttempel und eines der zahlreichen kleineren Nebengebäude.
2000 Jahre alte Kultstätte wieder aufgebaut

Layoutanpassung

"Stammleser" werden bemerkt haben, dass ich mein Senfblog optisch seinem Namen anpaßte und mich am Layout zuschaffen gemacht habe. Bei der Gelegenheit habe ich auch ein wenig bei den Themen aufgeräumt.

Tag der "Erneuerbaren Energien"

Heute. am 29. April, ist der "Tag der erneuerbaren Energien". (Siehe: Ernergietag.de.) Die Kampagne hat das durchaus wörtlich zu verstehende Motto: "Unendlich viel Energie". Es ist im Prinzip mittelfristig möglich, den gesamten Energiebedarf der Menschheit aus "regenerativen Quellen" (also in letzter Konsequenz: Sonnenenergie und Erdwärme) zu decken. (Langfristig bleibt ohnehin kaum eine andere Möglichkeit.) Dieses Ziel ist übrigens ohne Weiteres ohne Einschränkungen des Lebensstandards, geschweige denn Rationierungen, zu verwirklichen - also "Wohlstand für alle" (auch in den heute armen Ländern) statt "energieoptimierten Erziehungsanstalt" und "asketischer Weltgemeinschaft" unter der gütigen Führung irgendeines "ökologischen Wächterrates" (oder Grundwerte-Parlament, Rat der Weisen oder "Weltzukunftsrat").

Schon jetzt sind die "erneuerbare Energien", obwohl sie teilweise noch arg am Subventionstropf hängen (was bei neu eingeführten Technologien aber eher die Regel als die Ausnahme ist), eine Erfolgsgeschichte. Allein in Deutschland beschäftigt die Branche gegenwärtig 170.000 Menschen und will bis 2012 etwa 70 Milliarden Euro investieren. Das Wort von der "Jobmaschine erneuerbare Energie" ist so falsch nicht, "Exportschlager" ist sie schon jetzt, in einigen Jahren könnte sie statt Subventionsempfänger Konjunkturmotor sein.

Es liegt aber nicht nur an technischen und ökonomischen Anlaufschwierigkeiten, dass die erneuerbaren Energien sich schwer tuen. Kurzfristig gibt es nämlich Leidtragende einer "Energiewende", und zwar die energieintensiven Industrien, denen vor allem an "billiger Energie" gelegen ist.
Siehe dieser Artikel bei "Lobby Control"
Europäische Energiepolitik von der Industrie dominiert

Z. B. wird die "Europäische Kommision für Wettbewerbsfähigkeit, Energie und Umwelt" von wirtschaftlichen Interessen dominiert, besonders der energieintensiven Wirtschaft.
Neben vier Mitgliedern der EU-Kommission, vier nationalen Wirtschafts- und Handelministern und vier Europaparlamentariern gibt es 18 externe Mitglieder. Zwölf davon kommen aus der Wirtschaft (inklusive eines Vertreters der Lobbygruppe World Business Council on Sustainable Development, der von der EU-Kommission als NGO-Vertreter gezählt wird …). Dazu kommen zwei Vertreter von Regulierungsbehörden, je ein Vertreter von Verbrauchern und Gewerkschaften und zwei Vertreter von Umweltverbänden (WWF-USA und das Europäische Umweltbüro EEB). (...) Auch innerhalb der Wirtschaft ist die Zusammensetzung einseitig: energieintensive Industrien wie Zement, Aluminium, Stahl, Papier und Chemie sind stark vertreten. Dagegen fehlen Vertreter aus dem Sektor regenerative Energien oder die neuen Konkurrenten der traditionellen Energieversorger völlig.
Es gibt aber durchaus erklärte Lobbyisten der "Erneuerbaren Energien", wie z. B. e5.
Ein Hoffnungsschimmer? Nicht unbedingt - denn selbstverständlich leiden auch diese "guten" Lobbyisten unter den üblichen Begleiterscheinungen des Lobbyismus und der PR-Branche. So läuft die Arbeit der e5 fast ausschließlich über die Schiene "Klimaschutz" - "Climate is business" - was zweifellos öffentlichkeitswirksam ist, aber Probleme aufwirft. Selbst wenn man Lobbyisten, die ein Interesse an möglichst schlimmen Klimaprognosen haben, als notwendiges Gegengewicht gegen Lobbyisten (z. B. aus der Öl- und Kohlelobby) sieht, die ein Interesse an möglichst "harmlosen" Klimaprognosen haben, bleibt ein fahler Nachgeschmack. Mit der Freiheit der Wissenschaft und sachlicher, möglichst wahrheitsgemäßer Information der Bürger hat beides nichts zu tun. Und vor der Illusion, e5 würde in erster Linie die Interessen der "mittelständischen Wirtschaft" im Auge haben, sollte man sich auch hüten: Members.

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