Wer das Weltbild stört, wird gekillt!
Ich war nie in Dahab, deshalb überlasse ich das Wort besser denen, die diesen Ort kennen und lieben:
Che: Zu Dahab
Klaus N Punkt: Scheißblödes Gefühl
Warum dieses Attentat gegen einen ägyptischen Touristenort? Es wird, seitens der Sympatisanten der mutmaßlich fanatisch islamistischen Attentäter, sicher nicht an scheinlogischen Begründungen fehlen. Und nicht an rationalisierenden Erklärungsversuchen. Klar, Tourismus ist eine wichtige Einnahmequelle Ägyptens, also ist es "logisch" für einen Feind der ägyptischen Regierung, diese Einnahmequelle zu vernichten. Dass darunter zuerst und vor allem die einfache Bevölkerung leidet, tut diesen Überlegungen kein Abbruch, denn: Je schlechter (es den Leuten geht) desto besser (für uns gewaltätige "Revolutionäre"). (Seit Lenin denken auch nicht-kommunistische terroristische "Revolutionäre" mit Vorliebe "dialektisch".) Der Terror trifft ein armes Land an seiner empfindlichsten Stelle.
Klar auch, egal ob die Attentäter aus dem Ausland kommen oder zur einheimischen islamofaschistischen Gamma Islamija gehören: ihr "Feindbild" ist der "Westen" an sich.
Es ist meines Erachtens auch kein Zufall, dass es gerade den Sinai trifft, gerade die ziemlich undogmatischen und sehr gastfreundlichen Beduinen.
So wenig, wie es ein Zufall war, dass damals, während der Fußball-WM 1994, ein Bombenattentat einen Pub traf, in dem katholische und protestantische Fußballfans gemeinsam ein Spiel der irischen Mannschaft verfolgten. Wer sich als "Ire" fühlt, und erst dann als Prostestant, der ist, in der Logik der Attentäter, "ehrloser Verräter". So wenig, wie es ein Zufall ist, dass Antisemiten sich mit Vorliebe auf "assimilierte" Juden stürzen. So wenig es Zufall ist, das Rechtextremisten leugnen, dass die Integration von Einwanderer funktioniert. So wenig es Zufall ist, dass "Ehrenmorde" vor allem jene Frauen zum Opfer fallen, die erfolgreich vorleben, dass (islamische) Religiösität und ("westlicher") selbstbestimmter Lebensstil durchaus zusammengehen.
Ideologen (egal welcher politischen Ausrichtung) stützen sich aller Erfahrung nach ausschließlich auf die Denkfigur der Ja-Nein-Logik, auch da, wo dies von der Sache her nicht begründet ist. Das heißt, ein Ideologe kann weder kritischen Widerspruch noch gar eine Form von Neutralität zulassen. Wo er sie wahrnimmt, muß er sie "entlarven": Wer nicht für ihn ist, ist gegen ihn.
Das Prinzip geht über die Realität.
Wenn es in der Realität Moslems gibt, die friedlich mit den verachtenswerten "Kreuzrittern" zusammenleben, dann können es keine wahren Moslems sein, sondern müssen ehrlose Verräter sein! Wenn "Kreuzritter" die Kultur und die Menschen eines islamischen Landes schätzen und lieben, dan kann das kein Respekt oder Liebe sein, sondern der hinterhältige Versuch, sich einzuschmeicheln. Sowohl die "Kreuzritter" wie ihre Sympatisanten sind Verbrecher, die umzubringen für einen "frommen Moslem" und "Freiheitskämpfer" völlig legitim ist.
Es ist vielleicht auch kein Zufall, wenn ausgerechnet ein Deutscher äthiopischer Herkunft, der perfekt integriert ist und erfolgreich Karriere macht, Hassobjekt rasstischer Schläger wird. Menschen wie ihn "darf" es im rassistisch-nationalistischen Weltbild nicht geben, also "stimmt mit dem was nicht". Das gilt übrigens nicht nur für die Schläger selbst.
Che: Zu Dahab
Klaus N Punkt: Scheißblödes Gefühl
Warum dieses Attentat gegen einen ägyptischen Touristenort? Es wird, seitens der Sympatisanten der mutmaßlich fanatisch islamistischen Attentäter, sicher nicht an scheinlogischen Begründungen fehlen. Und nicht an rationalisierenden Erklärungsversuchen. Klar, Tourismus ist eine wichtige Einnahmequelle Ägyptens, also ist es "logisch" für einen Feind der ägyptischen Regierung, diese Einnahmequelle zu vernichten. Dass darunter zuerst und vor allem die einfache Bevölkerung leidet, tut diesen Überlegungen kein Abbruch, denn: Je schlechter (es den Leuten geht) desto besser (für uns gewaltätige "Revolutionäre"). (Seit Lenin denken auch nicht-kommunistische terroristische "Revolutionäre" mit Vorliebe "dialektisch".) Der Terror trifft ein armes Land an seiner empfindlichsten Stelle.
Klar auch, egal ob die Attentäter aus dem Ausland kommen oder zur einheimischen islamofaschistischen Gamma Islamija gehören: ihr "Feindbild" ist der "Westen" an sich.
Es ist meines Erachtens auch kein Zufall, dass es gerade den Sinai trifft, gerade die ziemlich undogmatischen und sehr gastfreundlichen Beduinen.
So wenig, wie es ein Zufall war, dass damals, während der Fußball-WM 1994, ein Bombenattentat einen Pub traf, in dem katholische und protestantische Fußballfans gemeinsam ein Spiel der irischen Mannschaft verfolgten. Wer sich als "Ire" fühlt, und erst dann als Prostestant, der ist, in der Logik der Attentäter, "ehrloser Verräter". So wenig, wie es ein Zufall ist, dass Antisemiten sich mit Vorliebe auf "assimilierte" Juden stürzen. So wenig es Zufall ist, das Rechtextremisten leugnen, dass die Integration von Einwanderer funktioniert. So wenig es Zufall ist, dass "Ehrenmorde" vor allem jene Frauen zum Opfer fallen, die erfolgreich vorleben, dass (islamische) Religiösität und ("westlicher") selbstbestimmter Lebensstil durchaus zusammengehen.
Ideologen (egal welcher politischen Ausrichtung) stützen sich aller Erfahrung nach ausschließlich auf die Denkfigur der Ja-Nein-Logik, auch da, wo dies von der Sache her nicht begründet ist. Das heißt, ein Ideologe kann weder kritischen Widerspruch noch gar eine Form von Neutralität zulassen. Wo er sie wahrnimmt, muß er sie "entlarven": Wer nicht für ihn ist, ist gegen ihn.
Das Prinzip geht über die Realität.
Wenn es in der Realität Moslems gibt, die friedlich mit den verachtenswerten "Kreuzrittern" zusammenleben, dann können es keine wahren Moslems sein, sondern müssen ehrlose Verräter sein! Wenn "Kreuzritter" die Kultur und die Menschen eines islamischen Landes schätzen und lieben, dan kann das kein Respekt oder Liebe sein, sondern der hinterhältige Versuch, sich einzuschmeicheln. Sowohl die "Kreuzritter" wie ihre Sympatisanten sind Verbrecher, die umzubringen für einen "frommen Moslem" und "Freiheitskämpfer" völlig legitim ist.
Es ist vielleicht auch kein Zufall, wenn ausgerechnet ein Deutscher äthiopischer Herkunft, der perfekt integriert ist und erfolgreich Karriere macht, Hassobjekt rasstischer Schläger wird. Menschen wie ihn "darf" es im rassistisch-nationalistischen Weltbild nicht geben, also "stimmt mit dem was nicht". Das gilt übrigens nicht nur für die Schläger selbst.
MMarheinecke - Dienstag, 25. April 2006