Hilfe, ich sterbe aus!
Ich gehöre nämlich zu jenen egomanen Hedonisten, die finanziell bestraft werden müssen, weil sie es versäumt haben, Kinder in die Welt zu setzen. Wobei es ja völlig unerheblich ist, welche äußeren Umstände mich dazu gebracht haben, keine Familie zu gründen - es kommt ja schließlich gesamtgesellschaftlich gesehen nicht darauf an, ob man sich in der Lage fühlt, Kindern ein guter Vater zu sein und erst recht nicht, ihnen ein selbstbestimmtes und glückliches Leben zu sicher. Hauptsache, es sind produktive künftige Beitragszahler - was allerdings vorausetzt, dass sie nicht dauerarbeitslos sein werden.
Zu diesen Thema fand ich einen sehr melancholisch stimmenden, im besten Sinnne augenöffenenden Beitrag im "rebellmarkt":
Bessere Geburtenrate?. Ein Blick in die real existierende Tristesse eines Altersheims für "gehobene Ansprüche", wo die Leistungsträger ihre beim Erwerbsstreben hinderlichen
älteren Verwandten auf den Tod warten lassen. Der Schlußabsatz ging mir unter die Haut:
Zu diesem Thema auch unbedingt das hier lesen - weil es um ein trauriges gesellschaftliches Phänomen im Zusammenhang mit dem kinderkriegen geht, das man kennen sollte. Denn nur gesunde und leistungsfähige Kinder sind das, was "wir" uns wirklich wünschen:
Die Spitze des Eisbergs
Und noch was, allen populistischen Politikern, nationalistischen Panikschiebern undBoulevard-Gammel-Journalisten ins Stammbuch geschrieben:
Selbst wenn jede Frau in Deutschland ab sofort jene 2,1 Kinder zur Welt brächte, die rechnerisch zum Erhalt einer Bevölkerung notwendig sind, würde es über 70 Jahre dauern, bis sich die Einwohnerzahl stabilisiert. Die Berechnung ist von Professor Herwig Birg, Direktor des Instituts für Bevölkerungsforschung und Sozialpolitik der Universität Bielefeld. Von dem auch das ist:
Was auch heißt: ohne Einwanderung geht es, rein demographisch gesehen, nicht. Wobei selbst massivste Einwanderung die "Alterspyramide" nicht wieder auf die "gesunde Basis" stellen kann, von der so viele Politiker sonntags nachmittags so gerne reden.
Global gesehen ist diese Entwicklung, die auch in anderen Ländern besteht, übrigens sehr zu begrüßen. Es sieht nämlich ganz so aus, als ob die restlost überbevölkerte Erde, die z. B. vom Club of Rome prognostiziert wurde, auf Dauer eine alptraumhafte Dystropie bleiben wird.
Nachtrag: Zum Thema passender wichtiger Beitrag auf Sven Scholzens Blog: Die demographischen Kaffeesatzleser sind wieder unterwegs. Der "Rentenkollaps" folgt nämlich keineswegs zwangsläufig aus der demographischen Entwicklung, eher ergibt sich der Verdacht, dass mit der "demografischen Katastrophe" von einem ganz anderen Schauplatz gesellschaftlicher Auseinandersetzungen abgelenkt werden soll. Es werden nämlich die Löhne und Gehälter der Arbeitnehmer langsam, aber sicher von der Teilhabe am Produktivitätsfortschritt abgekoppelt. Eine eine bewusste politische Entscheidung hinsichtlich der Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums, "getarnt" und gerechtfertigt als unausweichliche Konsequenz der "alternden Gesellschaft". Hinzu kommt auch noch der "ganz normale", kommerziell motivierte Deal zwischen Versicherungsunternehmen und Medien wie der BILD, die aus der Angst vor der Altersarmut Kapital schlagen. (Bericht in "Monitor", am 16. März, 21:45, ARD "BILD und die Rentenangst - harte Interessen, weiche Zahlen.)
Zu diesen Thema fand ich einen sehr melancholisch stimmenden, im besten Sinnne augenöffenenden Beitrag im "rebellmarkt":
Bessere Geburtenrate?. Ein Blick in die real existierende Tristesse eines Altersheims für "gehobene Ansprüche", wo die Leistungsträger ihre beim Erwerbsstreben hinderlichen
älteren Verwandten auf den Tod warten lassen. Der Schlußabsatz ging mir unter die Haut:
Ich hasse es, da rein zu gehen. Aber es ist meine Pflicht, und ich tue es gern für diejenige, zu der ich gehe. Ich erlebe dort jeden Tag, wie meine christlichen Ohnemenschen mit ihren Eltern umgehen. Ich wünsche keinem von denen, dass er mal so endet. Aber es wäre nett, wenn all die Klugscheisser mal in Bezug auf Geburtenraten die Fresse halten würden. Deutschland ist ohnehin völlig übersiedelt. Und das Ende wird so oder so scheisse.Der ideale deutsche "Leistungsträger" und Beitragszahler ist, (pop-)ökonomisch gesehen, jemand, der in seinem Beruf bis an die Leistungsgrenze geht, seine Freizeit sinnvoll dazu nutzt, die Arbeitskraft zu regenerieren und die infolge der (Selbst-)Ausbeutung angeschlagene Gesundheit zumindest soweit zu reparieren, dass er die Krankenversicherung nicht zu sehr beansprucht und beruflich voll belastbar bleibt. Pünktlich zum 65. (oder in ein paar Jahren 67.) Geburtstag kriegt der "ideale" Leistungsträger dann seinen tödlichen Herzinfarkt und entlastet so die Rentenversichrung. Das geht ja nicht an, dass diese egomane Hedonisten womöglich immer länger leben wollen!
Ich weiss das. Wir werden in einer Umgebung enden, die unendlich weit entfernt ist von der Talkshowrealität. Niemand wird uns besuchen, egal wie wie karnickelt haben. Und da hilft es auch keinem, wenn er viel zu vererben hat. Frau B. gehört ein halber Strassenzug in der Altstadt. Geschätzter Wert über 50 Millionen. Frau B. sitzt den ganzen Tag an der Tür, auf einer Bank, wo sie nicht sitzen sollte, weil sie die Zugluft krank macht, eine Grippe wird sie kaum überleben. Sie wartet auf die Angehörigen ihres grossen Clans, von denen jeder einzelne nach ihrem Tod Millionär sein wird. Keiner kommt. Niemand. Geburtenrate? Sie hat 6 Kinder.
und das ist jetzt ausnahmsweise mal nicht von einer kunstfigur don alphonso geschrieben
Zu diesem Thema auch unbedingt das hier lesen - weil es um ein trauriges gesellschaftliches Phänomen im Zusammenhang mit dem kinderkriegen geht, das man kennen sollte. Denn nur gesunde und leistungsfähige Kinder sind das, was "wir" uns wirklich wünschen:
Die Spitze des Eisbergs
Und noch was, allen populistischen Politikern, nationalistischen Panikschiebern und
Selbst wenn jede Frau in Deutschland ab sofort jene 2,1 Kinder zur Welt brächte, die rechnerisch zum Erhalt einer Bevölkerung notwendig sind, würde es über 70 Jahre dauern, bis sich die Einwohnerzahl stabilisiert. Die Berechnung ist von Professor Herwig Birg, Direktor des Instituts für Bevölkerungsforschung und Sozialpolitik der Universität Bielefeld. Von dem auch das ist:
Bevölkerungsentwicklungen (...) sind Prozesse von großer Trägheit, die auf Jahrzehnte hinaus kaum mehr umgelenkt werden können, wenn sie erst einmal eine bestimmte Richtung eingeschlagen haben.Heißt also: auch "Wurfprämien", Ehestandsdarlehen und Mutterkreuze werden nichts mehr ändern können (außer, dass sie das ramponierte Sozialklima endgültig ruinieren).
Was auch heißt: ohne Einwanderung geht es, rein demographisch gesehen, nicht. Wobei selbst massivste Einwanderung die "Alterspyramide" nicht wieder auf die "gesunde Basis" stellen kann, von der so viele Politiker sonntags nachmittags so gerne reden.
Global gesehen ist diese Entwicklung, die auch in anderen Ländern besteht, übrigens sehr zu begrüßen. Es sieht nämlich ganz so aus, als ob die restlost überbevölkerte Erde, die z. B. vom Club of Rome prognostiziert wurde, auf Dauer eine alptraumhafte Dystropie bleiben wird.
Nachtrag: Zum Thema passender wichtiger Beitrag auf Sven Scholzens Blog: Die demographischen Kaffeesatzleser sind wieder unterwegs. Der "Rentenkollaps" folgt nämlich keineswegs zwangsläufig aus der demographischen Entwicklung, eher ergibt sich der Verdacht, dass mit der "demografischen Katastrophe" von einem ganz anderen Schauplatz gesellschaftlicher Auseinandersetzungen abgelenkt werden soll. Es werden nämlich die Löhne und Gehälter der Arbeitnehmer langsam, aber sicher von der Teilhabe am Produktivitätsfortschritt abgekoppelt. Eine eine bewusste politische Entscheidung hinsichtlich der Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums, "getarnt" und gerechtfertigt als unausweichliche Konsequenz der "alternden Gesellschaft". Hinzu kommt auch noch der "ganz normale", kommerziell motivierte Deal zwischen Versicherungsunternehmen und Medien wie der BILD, die aus der Angst vor der Altersarmut Kapital schlagen. (Bericht in "Monitor", am 16. März, 21:45, ARD "BILD und die Rentenangst - harte Interessen, weiche Zahlen.)
MMarheinecke - Mittwoch, 15. März 2006