Samstag, 11. Februar 2006

Einfach göttlich: Datenbank für Götter

So, wenden wir uns etwas erfreulicherem zu: den Götter!

Soeben habe ich eine Online-Datenbank entdeckt, die für überzeugte Polytheisten wie mich ein Quell der Freude ist:
Godchecker - your Guide to the Gods
Die Datenbank umfasst derzeit über 2.850 Götter. Es ist natürlich kein bierernst gemeintes mythologisches Lexikon, sondern eher ein göttlicher Spaß.

Kleine Kostprobe - unter "Donar" findet man u. A.:
DONAR: The Original Thundergod who donated the symbol of the Thunderbolt to THOR.
This symbol was in the form of a swastika. It should have been used on the Nazis and not by them. Despite their Teutonic twaddle the Nazis were not nice or Norse.
Dem ist aus heidnischer Sicht nur zuzustimmen, selbst wenn man nicht der Ansicht ist, dass Thor der mythologische Nachfolger Donars ist.

Die Islamisten und die Antifa

Interessante Fundsache bei "Indimedia":
Am 11.02.2006 veranstalteten Muslime in Düsseldorf eine Großdemonstration mit etwa 2000 Teilnehmer_innen. Inhalt dieser waren die dänischen Karikaturen, die als "gezielter Angriff" auf die "gesamte islamische Welt" interpretiert wurden. Die antidänische Ausrichtung wurde spätestens durch das Ziel des Demonstrationszuges, das dänische Konsulat, deutlich.
Einige unabhängige antifaschistische Aktivist_innen nahmen dies zum Anlass, die Veranstaltung zu beobachten.
In einem von Teilnehmer_innen der Großdemonstration verteilten Flugblatt wurde sich mit den oben genannten Prämissen offen gegen Pressefreiheit ausgesprochen:

"Daher fordern wir die Verantwortlichen der Politik dazu auf, dieses Verständnis von Presse- und Meinungsfreiheit, dass sich anmaßt, Menschen in ihren religiösen und moralischen Werten beleidigen zu dürfen, gesetzlich dahingehend einzuschränken, dass jeder, der in Ausführung seiner Presse- und Meinungsfreiheit andere beleidigt, mit ernsten strafrechtlichen Konsequenzen bedroht wird."
Weiterlesen: Düsseldorf: Für das Recht auf Blasphemie

Ganz klar: damit haben die Organisatoren der Demo eine Linie überschritten. Unmutsäußerung über die Karikaturen ist legitim, Kritik an der dänischen Regierung, insofern es die verschärften dänischen Ausländergesetze betrifft, auch, Forderungen, die Pressefreiheit einzuschränken, gehen an die Kernsubstanz der Demokratie; sie sind nicht hinnehmbar.
Die dänischen Karikaturen – inwieweit jene rassistisch konnotiert sind, ist ohnehin schwer zu beurteilen – werden kaum auf ihre mögliche islamophobe Dimension hin kritisiert, sondern werden nur als vermeintlich rationales Moment für eine an sich irrationale Antimoderne instrumentalisiert.
Ungeachtet der "antifa-deutschen" Formulierung: Das sehe ich genauso.

Weitere Fundsache, aus fdog:
Wenn die Tagesschau es fertigbringt, wie ich soeben erfahren habe, die fundamentalistische Feldpredigt vor der Dänischen Botschaft als “besonnene Kundgebung” zu bezeichnen, würde ich die Verantwortlichen gerne beglückwünschen – zu ihrer transdimensionalen Technologie, mit der sie aus einem Parallel-Universum berichten können, in dem derartige Manifestationen als “besonnen” durchgehen.

Ein Vorbeter, eine Masse, ein Ruf aus tausend (naja 500-600) Kehlen. Allah u Akbar!
Und aus diesen Stimmen konnte ich nicht den Wunsch nach Akzeptanz heraushören. Das war der Wunsch nach einem Strafgericht und der Befreiung von der Last der Individualität mit all ihren Zumutungen.

Wenn das, was ich mir ansehen durfte, die Religion des Friedens sein soll, ist der Papst Feminist.
Mal sehen, ob die Islamisten-Fundis es schaffen, die bisher mehrheitlich wirklich (und nicht nur im weichgespülten Tagesschau-Jargon) besonnenen deutschen Muslime vor ihren anti-demokratischen Karren zu spannen. Hoffentlich merken die "Mitläufer", dass solche Aktionen praktisch jedes antiislamische Vorurteil bestätigen!

Zumutung muss sein.

Und noch was, gefunden bei den beiden "neoliberalen Puppen" ;-)dem ich nur zustimmen kann:
Einige Zeit vergeht, schließlich legt sich nach einer Weile endlich die Aufregung ein wenig; selbst das Verbrennen dänischer Flaggen und das Stürmen europäischer Botschaften wird offensichtlich irgendwann langweilig. Und dann kommen die Trittbrettfahrer. Wenn in der Tagesschau zu sehen ist, wie in Damaskus der Mob randaliert, dann gibt es ganz schnell in Buxtehude Leute, die sich vom Besitzer der Falafel-Bude um die Ecke bedroht fühlen. Man wäre jetzt eigentlich lieber unter sich.

Und schon fordert Oskar Lafontaine in einem Interview mit der ZEIT, daß es keine Zuwanderung in den deutschen Arbeitsmarkt mehr geben dürfe — vielleicht bereitet er insgeheim schon die Fusion der Linkspartei mit der NPD vor, die sozialpolitischen Programme sind ohnehin fast deckungsgleich. Und schon gibt es
konservative Kollegen, die ihre Leitkultur auch gerne mittels Abschottung nach außen durchsetzen wollen.
Komplett hier: Das Boot ist voll und soll nicht schaukeln

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

Geheimauftrag MARIA STUART...
Krisenfall Meuterei Der dritte Roman der Reihe "Geheimauftrag...
MMarheinecke - 9. Apr, 19:42
Urlaubs-... Bräune
Das "Coppertone Girl", Symbol der Sonnenkosmetik-Marke...
MMarheinecke - 1. Aug, 08:34
Geheimauftrag MARIA STUART...
Ahoi, gerade frisch mit dem Postschiff eingetoffen. Der...
MMarheinecke - 26. Mär, 06:48
Kleine Korrektur. Man...
Kleine Korrektur. Man kann/sollte versuchen die Brille...
creezy - 11. Nov, 11:29
strukturell antisemitisch
Inhaltlich stimme ich Deinem Text zwar zu, aber den...
dummerle - 5. Jun, 11:12

Suche

 

Status

Online seit 7082 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 24. Jul, 02:01

Credits


doof-aber-gut
Gedankenfutter
Geschichte
Geschichte der Technik
Hartz IV
Kulturelles
Medien, Lobby & PR
Medizin
Persönliches
Politisches
Religion, Magie, Mythen
Überwachungsgesellschaft
Umwelt
Wirtschaft
Wissenschaft & Technik
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
development